Unangenehme Entzündungen am Augenlid sind oftmals die Folge schlecht gemachter Wimpernextensions - und das ist heutzutage leider keine Seltenheit. Häufig finden verzweifelte Kunden aus anderen Studios den Weg zu uns und wünschen sich Aufklärung und Hilfe. Was kann also hinter Entzündungen, tränenden Augen, Brennen und Jucken stecken? Zum Beispiel eine Meibomdrüsen-Dysfunktion.
Was sind Meibomdrüsen?
Unsere Wimpern sind nicht nur zum Klimpern und schön aussehen da, nein, sie nehmen vor allem eine überaus wichtige Schutzfunktion ein. Ja, sie wehren Schmutz und Staub effektiv ab. Bestehend aus einer Hornsubstanz (auch: Keratin) befinden sich rund herum der feinen Härchen wichtige Talg- und Schweißdrüsen. Hier spricht man von den sogenannten Meibom- und Zeisdrüsen. Es befinden sich rund 70 Meibomdrüsen im Ober- und Unterlid des Auges. Was genau dahinter steckt? Talgdrüsen, die ein öliges Sekret produzieren, das durch unseren Lidschlag die Lipidschicht des Tränenfilms bildet. Ein Schutz vor Verdunstung der Tränenflüssigkeit
Diese Drüsen sind bei jedem genetisch unterschiedlich empfindlich. Doch Frauen schminken sich oder verwenden unverträgliche Kosmetikprodukte, weshalb die Drüsen zunehmend empfindlicher gegenüber weiterer externe Stoffe werden können. Ein Grund dafür, warum nicht jede Frau Wimpernextensions tragen kann.
Meibomdrüsen-Dysfunktion (MDD)
Sobald die Zusammensetzung des von den Talgdrüsen produzierten Sekrets aus dem Gleichgewicht gerät, ist von einer Meibomdrüsen-Dysfunktion (kurz: MDD, auch: hintere Blepharitis) die Rede. Die entstandene Entzündung des Lidrandes führt zu einer Störung des Tränenfilms. Somit kann dieser die Tränenflüssigkeit nicht vor dem Verdunsten bewahren
MDD - das sind mögliche Ursachen und Folgen
Diese Art krankhafte Störung ist in den letzten Jahren zunehmend immer bekannter geworden. Nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Wimpernbehandlungen und Augen-Make-up (Stichwort: Beauty-Boom). Doch nicht jede Dienstleistung ist auch automatisch immer von höchster Qualität, weshalb es bei mangelnder Hygiene und zu wenig Know-how zu Entzündungen kommen kann. Die Drüsenverstopfung im Zuge der MDD wird etwa durch eingedicktes Sekret und eine überschüssige Verhornung der Drüsengänge sowie der sichtbaren Drüsenöffnungen am hinteren Lidrand ausgelöst. Auch eine vermehrte Bakterienansiedlung spielt eine Rolle.
Doch es sind auch andere Ursachen möglich, zum Beispiel:
- Falsche Zusammensetzung des Tränenfilms
- Andere anatomische oder entzündliche Veränderungen der Lider oder der Hornhaut
- Hormonelle Ursachen
- Umwelteinflüsse wie Zigarettenrauch, trockene Luft aus Klimaanlagen, langes Arbeiten am Schreibtisch oder PC
- Instabiler Tränenfilm
- Mangel an Flüssigkeit
Mögliche Folgen einer MDD sind durch den Ölmangel bedingte Störungen des Tränenfilms, eine lokale Austrocknung des Gewebes sowie eine Reduzierung der Sehstärke
Tränen und Brennen: Symptome einer Meibomdrüsen-Dysfunktion
Das Augenlid kann sich leichter bis stärker entzünden. Im weiteren Verlauf der Störung kann es auch zu einer Entzündung der Binde- und Hornhaut kommen. Betroffene leiden dann meistens unter unangenehm brennenden Augen und geröteten Lidrändern. Neben Brennen, Jucken, und Tränen, sind auch ein erhöhter Druck, Stechen oder Fremdkörpergefühl möglich.
Außerdem kann das eigentlich trockene Auge - auch wenn es sich merkwürdig anhört - von verstärktem Tränenfluss auftreten. Deshalb gelten tränende Augen als ernstes Warnsignal des Körpers. Es sollte schnell gehandelt und ein Arzt aufgesucht werden. Ansonsten können sich die Drüsenöffnungen komplett verschließen und sogenannte Hagelkörner entstehen. Besonders häufig kommt das bei Frauen in und nach den Wechseljahren vor
So wird eine Meibomdrüsen-Dysfunktion behandelt
Wichtig im Zuge der Behandlung ist in erster Linie die konsequente Augenlidreinigung und - erwärmung. Am besten täglich über mindestens drei Monate. Lasst Euch das Vorgehen genau erklären. Das unangenehme Trockenheitsgefühl können beispielsweise spezielle Tränenersatzmittel und liposomale Augensprays lindern
Wichtig: Wer unter der Meibomdrüsen-Dysfunktion leidet, der sollte erstmal eine Kontaktlinsenpause einlegen. Die Ränder des Augenlids sind entzündungsbedingt viel empfindlicher und die Linsen werden folglich viel schlechter vertragen als sonst. Eine gute Lidrandpflege ist das A und O!
Wimpern und Augenlider pflegen - so geht’s
Viel zu viele Frauen nehmen an, dass es schädlich sein könnte, Wasser an die Wimpernverlängerung zu lassen. Doch das ist nicht richtig. Ganz im Gegenteil ist es sogar wichtig, den Lidrand zu pflegen. Aber richtig. Ansonsten kann es zu Verstopfungen der empfindlichen Talgdrüsen kommen. Beispielsweise durch Schminke oder abgestorbene Hautschüppchen. Auch einer Überproduktion der Talgdrüsen ist möglich. Schlechte und/oder mangelnde Pflege kann schnell zu einer schmerzlichen Entzündung des Augenlids führen.
Hier ein paar Grundregeln im Umgang mit Wimpernextensions:
- 24 Stunden lang nach der Behandlung Wasser, Wasserdampf und jegliche Schminke vermeiden
- Ölhaltige Pflege-, Make-up- und Kosmetikprodukte sind tabu
- Wer sich gern jeden Tag schminkt, sollte alle zweieinhalb Wochen zum Auffüllen kommen
- Nicht an den Augen herumfummeln
- Auf dem Rücken schlafen, das ist eh viel gesünder für den ganzen Körper
Die Lösung: Experten aufsuchen, Dysfunktion vorbeugen
Wer sich für eine Wimpernverlängerung interessiert, der sollte nicht gleich zum erstbesten und womöglich günstigsten Wimpernstudio rennen. Achtet auf Qualität - wir können es nicht häufig genug predigen. Bei einem professionellen, erfahrenen und gut ausgebildeten Wimpernstylisten werdet Ihr gut beraten und auch über mögliche Risiken aufgeklärt. Außerdem bekommt Ihr wertvolle Tipps (z.B. zur Pflege) mit auf den Weg und habt immer eine Adresse, an die Ihr Euch vertrauensvoll wenden könnt. Es geht hier schließlich um Eure Augen, um Euren Körper. Da sind Experimente nun wirklich Fehl am Platz
Eine Meibomdrüsen-Dysfunktion lässt sich vermeiden, seid Euch darüber im Klaren, was das für Eure Gesundheit bedeuten kann und sucht gleich zu Anfang einen Profi auf.',)