Der Unterschied zwischen der 1:1 Technik und der Volumentechnik
Bei der sogenannten Volumentechnik appliziert der Lash Stylist zwischen zwei und acht (!) Mikrowimpern auf eine Naturwimper. Die feinen Fasern werden am Klebepunkt aufgefächert. Dadurch entstehen dreidimensionale Ergebnisse. Sprich …
… für 2D-Wimpern werden zwei Fasern auf eine Naturwimper gesetzt,
… für 3D-Wimpern werden drei Fasern auf eine Naturwimper appliziert,
… für 4D-Wimpern werden vier Fasern auf eine Naturwimper gesetzt,
… und so weiter!
Die 1:1 Technik orientiert sich hingegen an einer völlig anderen Applikationsstrategie. Hinter dem Begriff der semipermanenten Eyelashes verbergen sich schwarze Fasern, die “one by one”, also eine nach der anderen, auf die einzelnen Naturwimpern gesetzt werden. Auf eine Naturwimpern kommt demnach auch nur EINE Faser. Auch auf diese Weise lassen sich ausdrucksstarke Looks erzielen. Und das ohne gesundheitliche Risiken.
Warum die Volumentechnik Risiken bergen kann
Kommt die Volumentechnik zum Einsatz, so fangen die Naturwimpern meist schnell an zu leiden – auch bei sauberer Arbeit bzw. Applikation. Und eigentlich ist der Grund dafür ganz logisch: Je mehr Fasern auf eine einzige Naturwimper appliziert werden, desto mehr Gewicht lastet auf ihr. Sie kann sogar brechen. Außerdem wird das Augenlid bei einer Vielzahl an künstlichen Fasern quasi bedeckt. Die Folge: das Lid kann reizbarer werden und auf den Kleber reagieren. Hinzu kommt, dass nicht mehr ausreichend Luft an das Augenlid gelangt und sich viel mehr Talg bildet. Diese Überproduktion des Talgs kann ein Verstopfen der Schweißdrüsen am Wimpernrand bzw. Entzündungen auslösen.
Nach zehn Jahren Berufserfahrung können wir Euch eines ganz gewiss sagen: Die Volumentechnik führt in den meisten Fällen immer zu kaputten Naturwimpern. Es ist unfassbar, wie viele missglückte Wimpernextensions wir in den letzten Jahren schon versucht haben, zu retten. Wir können nicht mehr mitzählen.
Wimpernwachstum erhalten: Passt auf Eure Naturwimpern auf
Das Wachstum der natürlichen Wimpern wird in drei Phasen unterteilt: die Anagenphase (aktive Wachstumsphase), die Katagenphase (Umwandlungsphase) und die Telogenphase (Ruhephase).
Wenn die eigenen Wimpern mit zu vielen Fasern besetzt werden, kann es zu einem schweren Schaden der Naturwimpern kommen. Oder besser gesagt: zu einer Unterbrechung des Wachstumszyklus. Was das genau bedeutet? Wird die aktive Wachstumsphase unterbrochen, so dauert es noch fünf bis zehn Wochen, bis sich ein neues Haar bildet. Dieses wird erst in der Ruhephase produziert. Aus diesem Grund applizieren wir keine Überlängen. Geschweige denn (wie bei der Volumentechnik) mehrere Wimpern auf eine Naturwimpern. Und da machen wir keine Ausnahme.
Wenn die Naturwimpern nämlich erstmal beschädigt sind, halten die Fasern überhaupt nicht mehr daran. Sie verdrehen sich, sehen wie dicke Fächer aus oder wie zusammengeklebte Fliegenbeine. Es können sich auch hässliche Lücken bilden. Klingt unschön. Und ist es auch. Nicht nur für das Erscheinungsbild, sondern auch für die Gesundheit.
Die beste Technik für eine dauerhafte Wimpernverlängerung
Ja, frisch appliziert sehen die mehrdimensionalen Wimpern zwar toll aus, doch meistens kommt schon nach ein paar Tagen das böse Erwachen. Natürlich kommt es immer auf die individuelle Beschaffenheit der Wimpern an. Doch kaum eine Naturwimper hält dieser Prozedur Stand. Deshalb möchten wir Euch an dieser Stelle ausdrücklich von der Volumentechnik abraten. Vor allem, wenn Ihr vorhabt, die Lashes dauerhaft zu tragen. Schaut Euch lieber nach einem Wimpernstudio um, das Wimpern “one-by-one” appliziert. So schützt Ihr Euren Körper und verhindert die Beschädigung Eurer Naturwimpern.
Hier verraten wir Euch, woran Ihr schlecht gemachte Wimpernextensions erkennen könnt.
Liebe Grüße
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