Langanhaltend schön lackierte Nägel - ohne absplittern und ständiges Nachlackieren. Das wünschen sich viele Frauen sehnlichst und vertrauen deshalb auf die Kräfte von Shellac. Besonders in der Urlaubszeit ist Shellac beliebt. Durch diese Art der UV-Maniküre oder -Pediküre bleiben die Nägel länger schön, sehen nicht künstlich, sondern natürlich aus und sind robust gegen die Tücken des Alltags gewappnet. Doch ist Shellac wirklich unbedenklich? Wir verraten Vor- und Nachteile
Was ist Shellac?
Shellac (auch Hybrid UV-Gel genannt) unterscheidet sich beim ersten Hinsehen nicht wirklich vom herkömmlichen Nagellack. Doch der wohl größte Pluspunkt vom Speziallack Shellac? Seine hohe Haltbarkeit. Er ist kratzfest und splittert nicht ab. Es handelt sich um eine Mischung aus Nagellack und Gel, sieht dabei aber sehr natürlich und nicht künstlich aus. Quasi wie ein normaler Nagellack eben. Rund drei Wochen soll eine Shellac-Maniküre oder -Pediküre halten
Ablauf: Wie funktioniert die Behandlung?
Bei einer Shellac-Maniküre werden mehrere Schichten aufgetragen. Allerdings hauchdünn. Am Anfang kommt ein spezieller Basecoat auf den Nagel, darauf folgt eine Farbschicht, abschließend ein Topcoat für die Versiegelung. Nach jeder Schicht muss der Lack unter einer UV- oder LED-Lampe aushärten. Der Unterschied zur Gel-Variante: Die Schichten sind bei Shellac viel dünner. Bei Gelnägeln kann man zwar die Nagelform beeinflussen und verändern, doch der Nagel sieht dann generell viel dicker und künstlicher aus
Für eine Shellac-Behandlung sollten 30 bis 60 Minuten eingeplant werden. Die Kosten: je nach Studio zwischen 30 und 50 Euro. Für das Lösen und erneute Auftragen steht dann meistens etwas mehr auf der Rechnung.
Vorteile von Shellac
Eine Maniküre oder Pediküre mit Shellac hat so seine Vorzüge. Welche damit genau gemeint sind? Das sind die Vorteile von Shellac:
- Schnelles Auftragen und Trocken
- Lange Haltbarkeit (bis zu drei Wochen)
- Kratz- und stoßfest
- Natürliches Ergebnis (im Gegensatz zur klassischen Gel-Maniküre)
- Schonender als Gelnägel, der Nagel muss vorher nicht angeraut werden
Nachteile von Shellac
Aber gleichzeitig gibt es - wie bei so vielem - auch Schattenseiten, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Informiert Euch gut:
- Das Ablösen von Shellac ist nicht unproblematisch: Für das Entfernen werden in Aceton (oder anderen starken Lösungsmitteln) getränkte Pads um Nagel und Nagelhaut gewickelt. Je nach Beschaffenheit werden sie erst nach ca. zehn Minuten abgenommen. Hinterher wird der Lack entweder abgekratzt oder mit einer Fräse abgetragen. Aceton trocknet Nagelhaut und Nagelbett aus und verursacht weiße Flecken. Dieser Prozess kann die Nägel brüchig werden lassen und Haut und Nagel angreifen. Deshalb: Wenn Du von Natur aus empfindliche, dünne Nägel hast, lieber auf Shellac verzichten
- Beim Einsatz einer Fräse zum Abtragen wird die Hornstruktur des Nagels kaputtgemacht
- Shellac beschädigt den Nagel jedes Mal beim Abnehmen. Die chemische Reaktion verändert die Matrix des Naturnagels und beschädigt sie
- Das Entfernen des Shellacs kann die Nägel allgemein empfindlicher und dünner werden lassen. Und: anfälliger für Nagel- und Pilzinfektionen.
- Der Einsatz von UV-Licht steht in der Kritik zu vorzeitiger Hautalterung zu führen. Insbesondere in günstigen Nagelstudios werden UV-B-Lampen benutzt, dessen Strahlen besonders Probleme machen können. Nicht nur Hautalterung, auch Nagelschwächung und Sonnenbrand sind mögliche Folgen. Manche sprechen sogar von einem erhöhten Hautkrebsrisiko. Nachfragen lohnt sich: Gute Studios haben die schädlichen UV-Lampen längst gegen unschädliche LED-Lampen ersetzt
- Die individuelle Haltbarkeit ist abhängig von der Matrix des Naturnagels.
- Shellac ist dünner als bei Gelnägeln. Deshalb kann die Form und Länge der Nägel nicht stark verändert werden
- Die Farbe wächst wie bei Gelnägeln unschön heraus
Shellac: Unsere Erfahrungen und Empfehlungen
Entscheidest Du Dich trotz aller möglichen Nachteile dennoch für eine Shellac-Maniküre, so kannst Du ein paar Dinge dabei beachten.
Zum Beispiel kannst Du Deinen Nägeln nach jeder Maniküre oder Pediküre eine Pause von ein paar Wochen gönnen. Oder auch nach jeder zweiten, dritten Behandlung. Je nachdem, wie widerstandsfähig Deine Nägel sind und wie gut, Deine Nägel Shellac vertragen. Ein gutes Nagelstudio wird Dir sogar zu einer Pause raten, sobald sich eine Verschlechterung des Naturnagels abzeichnet.
Außerdem ist eine reichhaltige Nagelpflege trotz schöner Shellac-Optik Pflicht! Trage optimalerweise jeden Tag ein nährendes Nagelöl auf und massieren es gut ein
Achte darauf, dass Originalprodukte verwendet werden und keine gepanschten Chemie-Bomben aus Asien. Die können dem Nagel nämlich noch viel mehr schaden. Am besten sind Lacke der Firma CND
Eine tolle Alternative: vegane Nagellacke. Schadstoffarm und unkompliziert. Hier zeigen wir Dir die besten Firmen.
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