Mehrwegpfand für den Versand: Irina von ZAUBERBLICK über die Kooperation mit Ravioli

Mehrwegpfand für den Versand: Irina von ZAUBERBLICK über die Kooperation mit Ravioli

Mehrwegpfand für den Versand: Irina von ZAUBERBLICK über die Kooperation mit Ravioli

ZAUBERBLICK hat einen weiteren spannenden Schritt unternommen, um noch nachhaltiger zu werden. Wir haben bei unserem Mehrwegpfandsystem auf wiederverwertbare Versandverpackungen von dem Start Up Ravioli umgestellt. Zauberblick Gründerin Irina Gerlez erklärt im Interview, warum sie von diesem Konzept überzeugt ist, wie ihre ersten Erfahrungen sind und was die Umstellung für Dich als Konsumentin bedeutet.  

Irina, wie bist du überhaupt mit dem Team von Ravioli in Kontakt gekommen? 

Unser Kontakt ist tatsächlich über LinkedIn entstanden, wo Fabian mich angeschrieben hat. Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn das Thema Kreislaufwirtschaft und damit auch der nachhaltige Versand ist bei ZAUBERBLICK sehr präsent. Zuvor hatten wir unsere eigenen ZAUBERBLICK Versandverpackungen so konzipiert, dass man sie als Geschenkverpackungen recyceln konnte. Jetzt haben wir das Thema aufs nächste Level gebracht. 

Warum findest du das Konzept für ZAUBERBLICK passend? 

Wir haben seit 2019 ein Mehrwegpfandsystem für unsere Skincare Linie. Alle Behältnisse können recycelt und wiederverwendet werden, Müll gibt es bei uns quasi nicht. Dieses Zero Waste Skincare Konzept mit einer Strategie zur Verringerung von Verpackungsmüll beim Versand zu kombinieren ist daher der nächste, wichtige Schritt für mich gewesen. So können wir weiter daran arbeiten, jeden einzelnen Kreislauf zu schließen. Wir arbeiten in unserem Bereich daran, alles, was in irgendeiner Form Sinn macht um Verpackungsmüll zu vermeiden, zu prüfen und ggf. zu nutzen. Wir setzen auf Ressourcen, die sehr lange im Kreislauf unterwegs sind und selbst dann, wenn sie eigentlich nicht mehr zu nutzen sind, wieder eingeschmolzen werden können und anschließend eine neue Funktion bekommen.   

Wie ist das erste Feedback von den ZAUBERBLICK Kundinnen? 

Das ist sehr positiv. Meine Kundinnen finden das richtig gut, das Feedback bekomme ich auch über unser Instagram. Was ich aber immer wieder feststelle, auch hinsichtlich unseres Mehrwegpfandsystems für Kosmetik, ist, dass die meisten Menschen Mehrwegpfand nur mit Getränkepfand assoziieren.

Wir sind noch sehr weit entfernt davon, das Mehrwegpfandsystem auch für andere Bereiche unseres (Verbraucher-)Alltags anzuwenden. Es ist noch immer viel Kommunikationsbedarf da.

Würdest Du anderen Unternehmer*innen das Konzept von Ravioli empfehlen? Wofür eignet sich das Ganze Deiner Meinung nach? 

Ich empfehle Ravioli auf jeden Fall! Viele kennen das Konzept noch gar nicht. Hier stelle ich auch immer wieder fest, wie die Unterschiede zwischen den Generationen sind. Teilweise verstehen jüngere Konsument*innen nicht, wie Produkte mehrere Wege gehen, bzw. durch mehrere Kreisläufe gehen können. Ich finde, das Thema muss gelehrt werden. Deshalb halte ich zum Beispiel Umweltschutzbeauftragte in Unternehmen für sehr sinnvoll. Viele Menschen müssen das Thema Nachhaltigkeit einfach noch lernen. 

Was wünscht Du Dir von der Kosmetikindustrie und auch von kleineren Beauty-Brands hinsichtlich der Nachhaltigkeit? Wo sind derzeit die größten Painpoints?

Ich denke, der größte Painpoint sind die Kosten und Investments. Das Ganze kostet viel Geld. Und gerade, wenn man Prozesse umstellt, bedarf es viel Kreativität und viel Arbeit. Auch da sind wir glaube ich wieder an dem Punkt, dass viele gar nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Die Zwischengeneration, die das ganze Thema Nachhaltigkeit nicht gelernt hat, ist nach meiner Beobachtung damit oft überfordert oder dieser Aspekte fremd. Das fängt schon an bei Azubis, denen man erklären muss, dass das Licht ausgeschaltet werden sollte, wenn man den Raum verlässt. Das fehlende Wissen ist daher ein großer Painpoint, vor allem bei der Generation, die in dieser Wegwerfgesellschaft großgeworden ist. 

Ich wünsche mir von der Kosmetikindustrie, dass sie sich jetzt so schnell wie nur möglich überlegt, wie man die Kreisläufe schließen kann. Es gibt schon diverse Shampoo Flaschen aus Recyclat, das ist auch recht einfach. Bei Hautpflegeprodukten wird es schwieriger, denn da muss man sehr darauf achten, dass die Inhaltsstoffe nicht kontaminiert werden. Ich denke, dass Mehrwegkonzepte sich weiter ausbereiten werden und auch feste Seifen und Shampoos sich mehr durchsetzen werden.

 

Bildmaterial: @zauberblick

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