Kosmetik muss noch nachhaltiger werden! Dabei kann feste Kosmetik – also Shampoos, Peelings und festes Make-Up – eine gute Alternative zu herkömmlichen Beautyprodukten sein.
Wie feste Kosmetik funktioniert, warum sie eigentlich gar kein Trend sondern eher ein Beauty-Oldie ist und warum diese Produkte nachhaltiger sein können als andere, das erklären wir in diesem Artikel.
Feste Kosmetik ist IN – aber nicht neu!
Von festen Shampoos und Conditionern bis hin zu duftenden Körperbutterriegeln, festen Badezusätzen und Zahnpflege in fester Konsistenz gibt der Markt mittlerweile beinahe alles her. Das Konzept fester Kosmetikprodukte mag zunächst ungewohnt erscheinen, dabei ist es gar nicht neu. Tatsächlich greift es auf traditionelle Schönheitsgeheimnisse zurück, die in vielen Kulturen seit Generationen weitergegeben wurden. Mit festen Seifenstücken haben sich Menschen schon vor über 1.000 Jahren gewaschen!
Jetzt, in einer Zeit, in der die Auswirkungen von Plastikverschmutzung und übermäßigem Verpackungsmüll immer sichtbarer und spürbarer werden, erlebt feste Kosmetik eine wohlverdiente Renaissance. Sie hat einige Vorteile gegenüber ihren flüssigen, cremigen oder schaumigen Konkurrenten – die schauen wir uns jetzt an.
Ist feste Kosmetik die bessere Lösung?
Der Hauptvorteil fester Kosmetik liegt in ihrer Umweltfreundlichkeit, da sie oft weniger Verpackung benötigen und aufgrund ihrer Konsistenz keine Konservierungsmittel in hohen Mengen erfordern. Ein Blick auf die Inhaltsstoffliste herkömmlicher flüssiger Produkte lässt oft auf unzählige chemische Verbindungen schließen. Im Gegensatz dazu bestehen feste Kosmetikprodukte in der Regel aus einer hochkonzentrierten Mischung natürlicher Inhaltsstoffe. Dies ermöglicht nicht nur eine natürlichere Hautpflege, sondern minimiert auch die Menge an Wasser und künstlichen Zusätzen, die in diese Produkte gelangen.
Ein weiterer Vorteil der festen Kosmetik liegt in ihrer Langlebigkeit. Ohne den hohen Wassergehalt, der in flüssigen Produkten zu finden ist, können feste Varianten ohne Konservierungsstoffe auskommen. Dadurch bleiben sie nicht nur länger haltbar, sondern reduzieren auch das Risiko von Hautirritationen und allergischen Reaktionen.
Kleiner Minuspunkt: Du musst die Produkte richtig lagern, damit sie sich lange halten. Das feste Shampoo einfach in der Duschablage liegen lassen? Keine gute Idee. Besser hängst Du die Produkte an einer kleinen Kordel auf oder legst sie in eine gesonderte Schale zur Aufbewahrung.
Marktcheck: Diese Kosmetika gibt es in fester Form
Feste Seifen: Feste Seifen sind eine der ältesten Formen von fester Kosmetik. Sie bestehen aus einer Mischung von pflanzlichen oder tierischen Ölen und Fetten, die mit Natronlauge (Lauge) reagieren, um Seife herzustellen. Diese Seifen können für verschiedene Zwecke verwendet werden, von der Gesichts- und Körperreinigung bis hin zur Haarwäsche. Feste Handseife spart Dir gegenüber Einwegseifenspendern mit flüssiger Seife schon mal einiges an Verpackungsabfall, wenn Du sie dauerhaft in Bad und Küche verwendest.
Feste Shampoos und Conditioner: Statt flüssigem Shampoo und Conditioner gibt es mittlerweile auch feste Versionen. Diese werden oft aus milden Tensiden, pflanzlichen Ölen, Kräuterextrakten und ätherischen Ölen hergestellt. Um sie zu verwenden, reibst Du das feste Produkt einfach zwischen Deinen Händen, bis Schaum entsteht und verteilst ihn dann im Haar. Danach wird wie gewohnt ausgespült.
Feste Gesichtsreiniger: Feste Gesichtsreiniger enthalten ähnliche Inhaltsstoffe wie feste Shampoos, jedoch sind sie oft sanfter formuliert, um die empfindliche Gesichtshaut nicht zu reizen. Sie werden auf ähnliche Weise wie feste Shampoos verwendet, sind aber noch weniger verbreitet als feste Shampoos.
Feste Körperbutter und Lotionen: Diese Produkte bestehen aus Kombinationen von Butter (wie Sheabutter oder Kakaobutter) und Ölen, die bei Körpertemperatur schmelzen und somit leicht auf der Haut verteilt werden können. Man reibt das Produkt einfach über die Haut, wo es schmilzt und Feuchtigkeit spendet. Das ist gleichzeitig eine kleine Massage!
Feste Peelings: Die funktionieren ähnlich wie die Körperbutter und Lotionen, haben aber einen Peeling Effekt. Der Block wird einfach unter der Dusche über die Haut gerieben und das funktioniert super. Kleiner Produkttipp aus unserer Redaktion ist dieses herrlich duftende, feste Peeling von One, two, free!
Feste Deodorants: Feste Deodorants werden aus absorbierenden Pulvern, duftenden Inhaltsstoffen und pflegenden Ölen hergestellt. Sie werden direkt auf die Haut aufgetragen und sollen Schweiß absorbieren und unangenehme Gerüche reduzieren. Deo ist sehr individuell – hier musst Du definitiv testen, welches Produkt für Dich verträglich, gutriechend und wirksam ist.
Feste Zahnpflege: Hierzu gehören Produkte wie feste Zahnpasta und Mundspülungstabletten. Diese werden oft aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Backpulver, ätherischen Ölen und Xylitol hergestellt. Man befeuchtet die Zahnbürste und reibt sie über die feste Zahnpasta, um Schaum zu erzeugen.
So wendest Du feste Kosmetik an!
Auch in der Anwendung ist feste Kosmetik recht unkompliziert: Ein festes Shampoo beispielsweise wird einfach zwischen den Händen aufgeschäumt und wie gewohnt ins Haar einmassiert. Körperbutterriegel schmelzen bei Körperkontakt sanft und versorgen die Haut mit Feuchtigkeit. Diese unkomplizierte Anwendung macht feste Kosmetik nicht nur auf Reisen praktisch (du musst damit kein Milliliter-Limit im Handgepäck berücksichtigen), sondern auch im Alltag.
Es kann je nach Produkt etwas Übung erfordern, sich an die Verwendung fester Kosmetik zu gewöhnen, da sie in der Anwendung oft etwas anders sind als flüssige oder cremige Varianten. Aber wir sind uns sicher: Damit machst Du dich schnell vertraut.
Wenn Du also neugierig darauf bist, wie Du Deine Schönheitsroutine noch etwas nachhaltiger gestalten kannst, könnte feste Kosmetik die Antwort sein. Simple Inhaltsstoffe, weniger und umweltfreundlichere Verpackungen und Langlebigkeit des einzelnen Produktes.
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