Anatomie und Aufbau der Wimpern
Für uns sind sie selbstverständlich – doch wissen wir auch, woraus die feinen Härchen bestehen oder wofür sie eigentlich wirklich gut sind? Wimpern sind eine hauteigene Hornsubstanz, die ständig wächst und gedeiht. Ihre Grundbausubstanz? Keratin. Deshalb ähneln Wimpernhärchen auch der sonstigen menschlichen Körperbehaarung. Keratine sind aminosäurehaltige Faserproteine, die jedoch nicht wasserlöslich sind. Eine jede Wimper setzt sich aus vielen abgestorbenen Hautzellen (auch: Keratinozyten) zusammen. Dieses Geflecht ist auf der einen Seite äußerst starr, auf der anderen Seite aber auch leicht flexibel. Stellt Euch eine Wimper auch gern als kurzes Borstenhaar vor, das von zusätzlichen Schweiß- und Talgdrüsen umschlossen wird. Darunter auch Meibom- und Zeis-Drüsen, verantwortlich für die Sekretbildung am Augenlid (auch Augenbutter genannt). Durch dieses Sekret sorgt der Körper dafür, dass nicht zu viel Tränenflüssigkeit entsteht und das AUge womöglich überläuft.
Wie ist die Wimpernwurzel aufgebaut?
Die Wimpernwurzel ist der Teil der Wimper, der sich unter der Haut in einer länglichen Einstülpung, dem Haarfollikel oder Haarbalg, befindet. Im untersten Bereich, an der zuvor angesprochen Haarpapille, entsteht das Wimpernhaar. Etwas höher, in der sogenannten Matrix, befinden sich zahlreiche Melanozyten (Pigmentzellen), die ihre Pigmente an das heranwachsende Haar abgeben und dem Härchen so seine Farbe verleihen. Mit der Zeit wandert das Haar entlang des Haarfollikels immer weiter nach oben – solange, bis es als Wimper aus der obersten Hautschicht heraussprießt.
Damit Haut und Haar jedoch immer schön geschmeidig bleiben, werden sie von den umliegenden Talg- und Schweißdrüsen quasi “eingefettet”. Und jetzt aufgepasst: Mascara-Reste und Co. können diese Drüsen verstopfen. Deshalb solltet Ihr Euch also immer gut abschminken, denn schlechte oder mangelnde Pflege kann unweigerlich zu schmerzlichen Entzündung des Augenlids führen. Oder aber auch zu beschädigten Wimpern.
Wozu dienen uns die Wimpern eigentlich?
Nicht bloß ein wichtiger Sicherheitsaspekt: Unsere Wimpern sorgen auch für die Extraportion Schutz. Durch ihr Dasein kommt nichts an unsere Augen, was Schaden anrichten könnte.
- Wimpern schützen das Auge vor starker UV-Strahlung
- Wimpern bieten einen Abwehrmechanismus für Schmutzpartikel
- Wimpern schützen vor Schweiß, Staub, Insekten und sonstigen schädlichen Fremdkörpern
- Wimpern regulieren unter anderem die Luftschicht und Befeuchtung deiner Augen
Wimpernausfall an der Wurzel packen
Ernährung und Pflege sind das A und O für gesunde, lange und kräftige Wimpern. Eine ausgewogene Ernährung mit allen notwendigen Vitaminen, Mineralien und Proteinen bildet die Basis für ein gesundes und starkes Wimpernwachstum aus der Wurzel heraus. Besonders solltest Du darauf achten, Deinem Körper ausreichend Zink zuzuführen. Das Spurenelement befindet sich vor allem in tierischen Produkten wie z.B. in frischen Austern, Fleisch, Eier und Käse.
Der zweite wichtige Punkt ist die Hygiene. Wimpern müssen gründlich gereinigt werden. Und nicht nur die Wimpernhärchen, sondern der gesamte Bereich rund um das Auge. Hierzu zählt auch, überschüssigen Talg zu entfernen. Außerdem solltest Du keinen aggressiven Augen-Make-up-Entferner verwenden, greife am besten zu schonenden und ölfreien Produkten. Richtig abschminken auch mit Wimpernextensions? Tipps und Tricks dazu verraten wir hier.
Bildquelle: Shoaib SR@shoaibsr