Sonnenschutz: Das wichtigste aller Anti-Aging-Mittel!

Sonnenschutz: Das wichtigste aller Anti-Aging-Mittel!

Sonnencreme assoziieren viele mit Urlaub – dabei sollte sie 365 Tage im Jahr auf dem Pflege-Programm stehen. Der Grund ist einfach: UV-Strahlung ist einer der zentralen Faktoren für sichtbare und vorzeitige Hautalterung! Obwohl die ultravioletten Strahlen für das menschliche Auge unsichtbar sind, können sie reichlich Schäden auf und in der Haut hinterlassen. Da Falten und Pigmentflecken bei uns allen nicht sonderlich beliebt sind und wir uns ewig jung aussehende, vitale Haut wünschen, ist Sonnenschutz Pflicht. Wir erklären in diesem Artikel, was die UV-Strahlung mit der Hautalterung zu tun hat, wie Du Sonnenschutz in Deine Pflegeroutine integrieren kannst und was der LSF aussagt.

Wie Sonnenschutz und Hautalterung zusammenhängen

Hast Du schon mal stark gebräunte Dermatolog*innen gesehen? Wahrscheinlich nicht. Wer sich mit der menschlichen Haut auskennt weiß, dass intensive UV-Strahlung die Haut beschädigt und mehr unerwünschte (Langzeit-)Folgen mitbringt, als die kurz anhaltende Bräune wieder rausholen kann. Was genau passiert mit der Haut, wenn UV-A und UV-B-Strahlen auf sie kommen? Das erklären wir Dir jetzt kurz und knackig!

Die UV-A-Strahlungdringt tief in die Haut (genauer gesagt in die mittlere Hautschicht, die Dermis) ein und zerstört dort vor allem die Kollagenfasern, welche unsere Haut für ihre Spannkraft und Elastizität benötigt. Sie fördern zudem die Entstehung zelleschädigender freier Radikale und die Austrocknung der Haut. Außerdem regen die UV-A-Strahlen tief im Bindegewebe die Produktion von Melanin an, welches für die Färbung der Haut (und auch der Haare und Augen) verantwortlich ist. Die UV-A-Strahlen begünstigen so langfristige Folgen wie Pigmentstörungen, Falten oder im schlimmsten Falle Hautkrebs.

Die UV-B-Strahlen sind kurzwelliger und dringen nicht so weit in die Haut ein wie UV-A-Strahlen. Sie fördern die Produktion von Melanin in den oberen Hautschichten (in der Epidermis) und sind hauptverantwortlich für den Bräunungseffekt. Die UV-B-Strahlen sorgen vor allem für kurzfristige Folgen wie Sonnenbrände, können aber ebenfalls Hautkrebs begünstigen.

Beide Arten der UV-Strahlung sind im natürlichen Sonnenlicht enthalten. Die Intensität der UV-B-Strahlung kann stark variieren und hängt mit dem Stand der Sonne, also der Tages- und Jahreszeit, zusammen. So ist die UV-B-Strahlen Belastung mittags am höchsten, morgens und abends niedriger. UV-A-Strahlen schwanken weniger in ihrer Intensität – ein Grund mehr, sich rund um die Uhr (und ums Jahr) vor ihnen zu schützen. Also: Her mit der Sonnencreme!

LSF, chemische und mineralische UV-Filter - darauf solltest Du achten

Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie viel länger Du Dich mit Sonnenschutz in der Sonne aufhalten kannst, als ohne Sonnenschutz. Die Eigenschutzzeit der Haut liegt bei den meisten Deutschen zwischen 5 und 15 Minuten. Durch das Auftragen von Lichtschutzfaktor 30 kannst Du Dich 30 Mal so lange in der Sonne aufhalten wie ohne ihn. Ein einfaches Beispiel: Du hast sehr helle Haut, die nur eine Eigenschutzzeit von 5 Minuten hat. Das erkennst Du daran, wie schnell Deine Haut auf Sonne reagiert, beispielsweise durch Rötungen. Trägst Du LSF 20 auf, kannst Du etwa 100 Minuten in der Sonne bleiben, ohne Deine Haut zu gefährden. Bei LSF 30 wären es 150 Minuten, bei LSF 50 sogar 250 Minuten. Spätestens, wenn diese Zeit um ist, solltest Du nachcremen und die Sonne möglicherweise sogar verlassen – über 1,5 Stunden Sonnenbad sind wahrscheinlich schon genug für Haut und Feeling!

Neben dem LSF, der auf einem Sonnenschutz Produkt angegeben ist, ist auch die Art des UV-Filters ausschlaggebend für die Qualität eines Produktes. Es gibt chemische und mineralische UV-Filter, wobei letztere als verträglicher gelten. Der Unterschied liegt darin, dass chemische Filter Strahlen auf Haut in Wärme umwandeln, mineralische Filter das Licht hingegen reflektieren. Wie Du die richtige Sonnenpflege für Dich findest erklären wir in diesem Artikel!

Wie gut oder schlecht Deine Haut Sonne verträgt hängt vor allem von Deinem Hauttyp ab. Vereinfacht gesagt ist es so, dass helle Haut empfindlicher auf Sonne reagiert als dunkle Haut. Es ist demnach auch beim Thema Sonnenschutz wichtig, dass Du Deine Haut gut kennst und auf ihre Bedürfnisse achtest.

So kannst Du Lichtschutzfaktor in Deine Pflegeroutine integrieren

Kaum ein Produkt ist beim Anti-Aging so elementar wie Sonnenschutz – viele fragen sich aber, wann die Sonnencreme im Alltag aufgetragen werden soll und ob eine Tagescreme mit leichtem LSF ausreichend ist. Hier kommt die Erklärung!

Nach der Reinigung trägst du zunächst die leichten, flüssigen Texturen wie Seren auf. Anschließend kommt die Creme! Viele Tagescremes enthalten einen LSF, meist jedoch nur 15 oder 20. Wie das kleine Rechenbeispiel oben gezeigt hat, ist dieser bei hoher Sonneneinstrahlung meist nicht ausreichend. Deshalb muss ein zusätzlicher Sonnenschutz her. Greife hierbei zu speziellen Produkten fürs Gesicht, denn diese fetten in der Regel weniger und sind auf die Bedürfnisse der empfindlichen Gesichtshaut abgestimmt. Sonnenschutz kommt nach Seren und Tagescreme aber vor dem Make-Up! Du solltest etwa 15 Minuten warten, bis der Sonnenschutz gut von der Haut aufgenommen wurde, bevor Du Dich schminkst. Andernfalls pellt die Sonnencreme möglicherweise direkt wieder ab und Dein Make-Up wird fleckig. Es gibt übrigens nicht nur Sonnencremes, sondern auch Seren und Sprays mit LSF – lass Dich am besten beraten, welches Produkt zu Deiner Haut passt und wie Du es anwendest.

Wie genau die verschiedenen Pflege-Schichten aufs Gesicht kommen liest Du in unserem Artikel zum Layering!

Noch zwei wichtige Regeln: Nachdem Du im Meer oder Pool gebadet hast, solltest Du den Sonnenschutz immer erneuern und niemals an der Menge sparen. Generell gilt, je heller Dein Hauttyp ist, desto höher sollte der LSF sein und desto häufiger solltest Du nachcremen.

Der ewige Zwiespalt: Gebräunte Haut vs. Schutz vor der Hautalterung

In der Theorie klingt das alles so einfach – aber eine schöne Bräune, ein paar Sommersprossen sind einfach so verlockend! Die UV-Strahlung aus der Sonne erfüllt (in Maßen) lebenswichtige Funktionen, denn sie spendet Wärme, ist essentiell für unseren Stoffwechsel, den Biorhythmus, die Vitamin D Produktion und somit auch für unsere Stimmung und unser gesamtes Wohlbefinden. Es geht hier also, wie so oft, um einen gesunden Mittelweg.

Wir Menschen sind leider oft nicht gut darin, Gefahren ernst zu nehmen, die nicht akut sind. Deshalb ist es mit dem Sonnenschutz auch so tricky: Die Falten, Pigmentstörungen, genau wie die unbeliebte Lederhaut oder sogar Hautkrebs sind mögliche Langzeitfolgen von zu intensiver Sonneneinstrahlung, treten aber erst im Alter und nicht unmittelbar nach dem Sonnenbaden auf. Stattdessen werden wir erstmal mit einem frischen Teint und gebräunter Haut „belohnt“.

Wer bis ins hohe Alter eine straffe, ebenmäßige Haut haben möchte, sollte sich schon in jungen Jahren immer für Sonnencreme und gegen extreme Bräune (und Sonnenbrände) entscheiden.

Bildmaterial: Unsplash

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