Unsere Haut ist so vielschichtig! Auch wenn der Einfachheit halber oft nur von drei Hauptschichten die Rede ist – Epidermis, Dermis und Subkutis – verbergen sich in ihnen noch viele weitere Hautschichten mit eigenen Aufgaben. Heute schauen wir uns die Epidermis, also die obere Hautschicht, genauer an und erklären Dir, welche Hautstrukturen sich in ihr verbergen.    

Die Epidermis – unser Schutzschild 

Wenn man sie genauer betrachtet, ist unsere Haut wirklich faszinierend. Sie erfüllt etliche Funktionen und jede ihrer Schichten ist für sich ein komplexes System. Ihre äußerste Schicht, die Epidermis, ist eine Schutzbarriere unseres Körpers, die uns vor eindringenden Keimen, UV-Strahlung und anderen schädlichen Stoffen schützt. Sie hat keine Nerven und Gefäße, Teile von ihr bestehen sogar aus abgestorbenen Zellen, die trotzdem wichtige Funktionen haben. Je nach Körperstelle ist die Epidermis 0,03 bis 0,2 Millimeter dick – Füße und Hände haben eine dickere Haut, als beispielsweise die Augenpartie.

Wir arbeiten uns in diesem Artikel für Dich quer durch die fünf Schichten der Oberhaut und erklären Dir, welche Funktionen die Epidermis übernimmt und wie Du sie durch Pflege und Lebensstil bei ihrer Arbeit unterstützen kannst.

Schicht für Schicht durch die Epidermis 

Die Keimschicht, auch Stratum germinativum genannt, ist die unterste Schicht der Epidermis. Hier befinden sich die Stammzellen, aus denen sich die Hautzellen entwickeln. Die Keimschicht ist sozusagen das Zentrum der Hauterneuerung und Hautregeneration. Die Zellen in dieser Schicht teilen sich ständig und wandern nach oben, wo sie schließlich abgestoßen werden und als abgestorbene Hautzellen abfallen. Eine gesunde Keimschicht ist daher entscheidend für eine gesunde Haut, da sie die Grundlage für eine effektive Regeneration und einen gesunden Hautzustand bildet. Sie teilt sich wiederum in feine 4 Schichten: 

• Basalzellschicht (Stratum basale): In dieser Schicht entstehen die Keratinozyten, also die Epidermiszellen. Hier findet, ganz einfach gesagt, die Zellvermehrung statt, deshalb ist diese Schicht besonders relevant für die Regeneration der Haut. Die Basalzellschicht ist die Verbindung zwischen Epidermis und Dermis, genauer gesagt trennt die beiden die Basalmembran.
• Stachelzellschicht (Stratum spinosum): Auch in dieser Schicht läuft die Zellvermehrung auf Hochtouren. Hier werden die Kertinozyten zu einer Vorstufe des Keratins umgewandelt, dabei werden die Zellen spindelförmig. So entsteht der Name dieser Schicht. Außerdem wird in Basalschicht und Stachelzellschicht das Pigment Melanin produziert. Das ist Dir sicherlich ein Begriff, denn es ist bekannt dafür, den Hautton zu beeinflussen. Je nachdem, wie viel dieses Pigments vorhanden ist, sind Haut und Haare heller oder dunkler.
• Körnerzellschicht (Stratum granulosum): Die Keratinisierung, also die, Verhornung der Oberhaut, beginnt hier. Die Zellen, die in der Basalschicht gebildet wurden, wandern nach „oben“ und verlieren auf diesem Weg ihren Zellkern, ihr Zellplasma und die Zellorganellen. Stattdessen reichern sie Keratin an und produzieren dabei kleine Körnchen, die fettartige Substanzen abgeben, welche wiederum in der Hornschicht für eine weiße Färbung sorgen.
• Glanzzellschicht (Stratum lucidum): Sie befindet sich direkt unter der Hornschicht der Haut. Schaut man diese Schicht unter dem Mikroskop an, sieht man, dass die Hautzellen in dieser Schicht sehr flach sind und dicht an dicht nebeneinander liegen. An den dünneren Hautpartien ist diese Schicht sehr, sehr schmal, an Händen und Füßen etwas dicker. Diese Schicht schützt aktiv vor Eindringlingen und bildet eine starke Barriere. 

Die Hornschicht liegt oben auf der Keimschicht und ist unsere oberste Hautschicht. Sie ist quasi unser Schutzmantel und besteht aus abgestorbenen Hautzellen, die der Körper von innen nach außen abstößt. Wir haben Hornschicht samt Hypolipidfilm in diesem (LINK) Artikel genau analysiert.

Hautpflege: So unterstützt Du Deine Oberhaut 

Good News: Die Epidermis ist der Part der Haut, der am einfachsten gepflegt werden kann. Während die tieferliegenden Hautschichten durch Pflegeprodukte wie Seren, Cremes und Masken nur schwer zu erreichen sind, ist es recht einfach, die Epidermis mit Wirkstoffen, Fett und Feuchtigkeit zu versorgen.

Die wichtigsten Produkte sind hierbei:

Chemische Peelings: AHA & BHA helfen der Haut bei der Abschuppung und fördern somit die Hauterneuerung. Sie lösen die Verbindungen der abgestorbenen Hautzellen mit der lebendigen Haut und beschleunigen somit die körpereigenen Prozesse. Dadurch bleibt schuppige, tote Haut nicht so lange auf der Oberfläche und Du hast ein ebenmäßigeres Hautbild. Normalerweise dauert die Hauterneuerung etwa 28 Tage – dann sind die Zellen einmal von unten nach oben gewandert und werden abgestoßen. Mit dem Alter verlangsam sich der Prozess, weshalb Peelings immer wichtiger werden, je älter die Haut wird.  

Hyaluronsäure: Kaum ein Stoff ist so perfekt für die Feuchtigkeitsversorgung der Haut wie Hyaluronsäure. Die Oberhaut braucht Feuchtigkeit, um ihre Schutzfunktionen erfüllen zu können und natürlich für den beliebten Glow! Hyaluronsäure hilft der Haut dabei, Feuchtigkeit zu binden und ist maximal gut verträglich, weil sie auch natürlich im Körper vorkommt. Wähle Produkte mit kurz- und langkettigen Hyaluronsäuren, damit sie in verschiedene Schichten Deiner Haut gelangen und dort wirken können. Mehr zu dem Wunder-Wirkstoff Hyaluron erfährst Du hier!  

Reichhaltige Cremes: Für trockene, spröde Haut ist auch eine zusätzliche Versorgung mit Lipiden wichtig. Hier raten wir Dir zu natürlichen Fetten aus Jojoba, Mandel, Avocado oder Olive, weil diese sehr verträglich und wirksam sind. Achtung: Am besten geeignet sind fettige Pflegeprodukte für die Hautpflege am Abend, tagsüber können sie, gepaart mit Make Up und Schweiß, die Poren verstopfen.  

UV Schutz: Die Epidermis hat die Aufgabe, unsere tieferliegenden Hautschichten vor der schädlichen UV-Strahlung zu schützen. Lass sie dabei nicht im Stich, sondern trage täglich Sonnenschutz auf. Das bewahrt Dich ein Stück weit vor vorzeitiger Hautalterung. 

Noch Fragen rund zur Epidermis und deren Pflege? Sprich uns gern an! 

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