Siegel für vegane und tierversuchsfreie Kosmetik

Siegel für vegane und tierversuchsfreie Kosmetik

In unserem letzten Beitrag haben wir Kosmetiksiegel für Naturkosmetik unter die Lupe genommen – nun schauen wir uns Siegel für vegane und tierversuchsfreie Kosmetik genauer an!

Vegane und tierversuchsfreie Kosmetik – was sie ausmacht

Naturkosmetik ist nicht gleichzusetzen mit tierversuchsfreier Kosmetik – und diese wiederum nicht mit veganer. Vegan sind Kosmetikprodukte, wenn sie keine tieririschen (Zweit-) Produkte enthalten, wie beispielsweise Milch, Honig oder Bienenwachs. Tierversuchsfrei sind sie allgemein gesagt dann, wenn weder das Produkt selbst, noch seine Bestandteile, an Tieren getestet wurden. Dabei gibt es trotz eines seit 2013 geltenden Verbotes von Tierversuchen für Kosmetika immer noch Grauzonen und Lücken im Gesetz, dazu kannst du in diesem Artikel mehr lesen. Mithilfe von Siegeln sollen Verbraucherinnen leichter erkennen können, inwieweit ein Produkt wirklich „tierlieb“ ist. Da die Siegel nicht immer ganz eindeutig sind, erklären wir dir in diesem Artikel, was die einzelnen Zertifizierungen ausmacht!

Soviel können wir schon mal vorwegnehmen: Alle Produkte, die wir bei ZAUBERBLICK verwenden und verkaufen, sind frei von Tierversuchen und -produkten – außer vielleicht mal der neugierigen Schnauze von unserem Studiohund Laigo. ;)

Hase mit schützender Hand

Der Hase mit schützender Hand steht für Kosmetikprodukte ohne Tierversuche und wird vom IHTN vergeben. Die Voraussetzungen für die Vergabe dieses veganen Siegels sind besonders hoch, weshalb es aktuell recht wenig verbreitet ist.

  • Während der Entwicklung und Herstellung des Kosmetikproduktes werden keinerlei Tierversuche durchgeführt, Rohstoffe vom toten Tier sind verboten.
  • Ebenso dürfen die Hersteller keine Rohstoffe verarbeiten, die nach 1979 an Tieren getestet wurden oder Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen halten, die Tierversuche durchführen.
  • Rohstoffe sind verboten, wenn sie aus Tierquälerei stammen, vom Aussterben bedrohte Tierarten nutzen oder wenn dafür ein Tier sterben musste.

Leaping Bunny

Das Leaping Bunny Siegel wurde 1996 von einem internationalen Netzwerk von Tierschutzorganisationen gegründet und wird weltweit vergeben. Es ist sogar das einzige international anerkannte Siegel, das tierversuchsfreie Produkte zertifiziert. Die Richtlinien sind etwas weniger streng als die des Siegels „Hase mit schützender Hand“, denn ein Unternehmen kann selbst festlegen, ab welchem Datum die verwendeten Rohstoffe nicht mehr im Tierversuch getestet worden sein dürfen. Die wichtigsten Anforderungen sind:

  • Weder das fertige Produkt noch einzelne Inhaltsstoffe dessen dürfen an Tieren getestet werden. Das gilt auch für andere Produkte des Herstellers sowie Mutter- oder Tochterunternehmen.
  • Zulieferer dürfen ihre Ware ebenfalls nicht an Tieren testen. Das muss der Hersteller mit einem Kontrollsystem überprüfen.
  • Auch das Kontrollsystem wird geprüft, und zwar von unabhängigen Dritten.
  • Einmal jährlich prüfen regionale Tierschutzverbände, ob ein Unternehmen noch alle Kriterien erfüllt – wenn nicht, wird das Siegel aberkannt.
  • Zertifizierte Unternehmen dürfen mit ihren Produkten nicht am chinesischen Markt registriert sein, wo Tierversuche angeordnet werden können.

Veganblume

Ein recht bekanntes, weltweit vergebenes Siegel, das allerdings nicht zu den strengsten zählt. Es gilt vor allem für Lebensmittel, Textilien und Kosmetika.

  • Die Veganblume stellt sicher, dass die Hersteller keine Stoffe von Tieren verwenden und keine Tierversuche für das Kosmetikprodukt durchführen lassen oder einzelne Inhaltsstoffe an Tieren getestet wurden.
  • Das Siegel wird immer an Einzelprodukte vergeben, das heißt, dass andere Produkte derselben Marke nicht-vegan sein können.
  • Tierversuche werden zwar untersagt, dabei ersetzt fsd Veganblume-Siegel jedoch nicht die strengen Richtlinien der oben erklärten tierversuchsfreien Siegel.

PETA cruelty free

PETA führt als internationale Tierrechtsorganisation eine eigene Positivliste, auf der sich nur Firmen finden, die PETA schriftlich bestätigen, dass sie weder beim finalen Produkt noch bei den einzelnen Rohstoffen Tierversuche nutzen.

  • Unternehmen dürfen nicht am chinesischen Markt registriert sein.
  • Kritisch ist, dass auch Unternehmen zertifiziert werden können, die zu einem Konzern gehören, der selbst Tierversuche durchführt oder durchführen lässt.
Du siehst, dass nicht jedes Siegel komplett wasserdicht ist und dass sich bei Tierversuchen in den nächsten Jahren noch einiges tun muss. Dennoch bieten diese Siegel, vor allem der Hase mit der schützenden Hand, eine gewisse Verlässlichkeit. Und mal ehrlich: Wir würden uns wünschen, dass in Zukunft noch viel mehr Unternehmen alles geben, um auf den Positivlisten zu landen.

Credit: @fairmodel

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