Chemische Peelings können ein echter Gamechanger für ein ebenmäßiges Hautbild sein und sind in den letzten Jahren immer populärer geworden. Wie bei fast allen Beautyprodukten wird ständig an innovativen Variationen und Ideen geforscht, die unsere Haut noch mehr supporten, sie jünger und ebenmäßiger aussehen lassen. Das Phenol Peeling ist eine dieser Innovationen und macht gerade die Runde. Die Praxen werben mit einer kompletten Erneuerung der elastischen und kollagenen Fasern durch alle Hautschichten, einem sichtbaren Altersunterschied von mehreren Jahren und das alles, ohne dass der natürliche Gesichtsausdruck verschwindet.
Im Internet sind zahlreiche beeindruckende Vorher-Nachher-Bilder zu finden und wir klären in diesem Artikel für Dich: Was kann das gehypte Phenol Peeling?
Peeling extrem: So funktioniert das Phenol Peeling
Ein Phenol-Peeling, auch als Phenolchemische Schälung oder Tiefenchemische Schälung bezeichnet, ist ein medizinisches Verfahren zur Hauterneuerung und Hautverbesserung. Es handelt sich um eine Art chemisches Peeling, bei dem Phenol als Hauptwirkstoff verwendet wird. Diese Art von Peeling wird oft verwendet, um schwere Hautprobleme zu behandeln, wie zum Beispiel tiefe Falten, (Akne-) Narben und Pigmentveränderungen.
Der Eingriff ist nicht ohne, aber durchaus sehr wirksam. Das Peeling funktioniert, indem es die oberste Hautschicht, die Epidermis, und die darunter liegende Dermis entfernt. Weil das Phenol-Peeling ein medizinisches Verfahren ist muss es von qualifizierten Hautärzt*innen oder plastischen Chirurg*innen durchgeführt werden sollte. Die Behandlung an sich dauert 60 bis 90 Minuten. Anders als bei vielen anderen kosmetischen Eingriffen wird das Phenol Peeling allerdings in der Regel nicht ambulant durchgeführt. Bei kompletten Gesichtsbehandlungen kann bis zu eine Woche Klinikaufenthalt nötig sein. So sollen die Risiken für Nebenwirkungen wie Narben, langanhaltende Rötungen, Infektionen sowie Pigmentveränderungen minimiert werden. Daher ist es wichtig, sich vor der Entscheidung für ein Phenol-Peeling eingehend von einem Experten bzw. einer Expertin beraten zu lassen und die Risiken und Vorteile sorgfältig abzuwägen. Je nach Umfang der Behandlung muss mit einem Ausfall zwischen 10 Tagen und 3 Wochen gerechnet werden. Kostenpunkt: um die 3500 Euro für das ganze Gesicht.
Step by Step: So läuft die Behandlung ab
Du willst es noch genauer wissen? Dann erklären wir Dir jetzt, wie die Behandlung im Detail durchgeführt wird.
Der Patient oder die Patientin wird vor der Behandlung gründlich untersucht, um sicherzustellen, dass es keine Ausschlusskriterien für die Durchführung gibt. Personen mit bestimmten Hauttypen oder Hautproblemen sollten möglicherweise auf andere Behandlungen hingewiesen werden. Die Haut des Patienten wird dann vor der Behandlung gründlich gereinigt, um Schmutz, Öl und Make-up zu entfernen. Anschließend wird eine örtliche Betäubung oder eine Beruhigungsspritze verabreicht, um den Patienten während des Eingriffs schmerzfrei und entspannt zu halten. Aufgrund der Schmerzintensität des Phenol-Peelings ist oft sogar eine Vollnarkose erforderlich. Der Arzt oder die Ärztin trägt dann die Phenol-Peeling-Lösung auf die Haut des Patienten auf. Diese Lösung enthält Phenol, Trichloressigsäure (TCA) und andere Inhaltsstoffe, die die obersten Hautschichten entfernen. Die Peeling-Lösung wird je nach Bedarf in mehreren Schichten aufgetragen und dann wieder abgenommen, um die Hautschichten schrittweise zu entfernen. Nach dem Peeling wird die Haut beruhigt, indem eine spezielle Salbe oder Creme aufgetragen wird. Diese soll die Haut schützen und die Heilung fördern. Die Haut wird während der Erholungszeit rot und schält sich, bevor sie schließlich eine neuere, glattere Textur annimmt.
Super ebenmäßige, super straffe Haut: Die Vorteile vom Phenol Peeling
Warum soll man sich das antun? Ein Phenol-Peeling bietet sehr vielversprechende Vorteile, insbesondere für Personen mit schwerwiegenderen Hautproblemen. Hier haben wir die möglichen Vorteile eines Phenol-Peelings für Dich zusammengefasst:
Ein Phenol-Peeling kann tiefe Falten und Linien, insbesondere im Gesicht, erheblich reduzieren. Dies kann zu einem jüngeren und strafferen Erscheinungsbild führen. Es kann außerdem dazu beitragen, das Erscheinungsbild von Narben, einschließlich Akne-narben und Narben nach Verletzungen oder Operationen, zu verbessern. Phenol-Peelings können zudem ungleichmäßige Hautpigmentierung, Sonnenschäden und Altersflecken reduzieren, was zu einem ebenmäßigeren Teint führt.
Dazu kann das Peeling die Haut straffen und das Erscheinungsbild von schlaffer Haut verbessern. Im Vergleich zu milderen chemischen Peelings können die Ergebnisse eines Phenol-Peelings länger anhalten, was für viele Menschen ein attraktiver Vorteil ist.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Phenol-Peelings auch mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden sind. Die Anwendung sollte von qualifizierten und erfahrenen Fachärzt’*innen durchgeführt werden und vor dem Eingriff sollte eine gründliche Beratung erfolgen, um sicherzustellen, dass die Behandlung für den individuellen Hauttyp und die spezifischen Bedürfnisse des Patienten geeignet ist. Dazu kommen wir jetzt.
Achtung: Unter diesen Umständen wird das Phenol Peeling gefährlich
Sind wir ehrlich: Ein Phenol Peeling ist ein kosmetischer Eingriff, der es in sich hat. Richtig durchgeführt ist es nicht gefährlich für die Haut. Ein Phenol-Peeling ist ein invasives medizinisches Verfahren, und wie bei allen invasiven Verfahren gibt es Risiken und potenzielle Gefahren, die berücksichtigt werden müssen. Hier sind einige der potenziellen Risiken und Gefahren eines Phenol-Peelings:
Hautschädigung: Phenol kann die Haut in tiefere Schichten beeinflussen und führt zu einer kontrollierten Hautverbrennung. Wenn es nicht richtig angewendet wird, kann dies zu dauerhaften Hautschäden führen.
Infektionen: Da die äußere Schutzschicht der Haut entfernt wird, besteht während der Heilungsphase ein erhöhtes Risiko für Infektionen.
Pigmentveränderungen: Phenol-Peelings können vorübergehende oder dauerhafte Veränderungen in der Hautfarbe verursachen, insbesondere bei Menschen mit dunklerer Haut.
Schmerzen und Beschwerden: Nach einem Phenol-Peeling kann es zu erheblichen Schmerzen, Schwellungen und Beschwerden kommen, die einige Wochen anhalten können.
Narbenbildung: In einigen Fällen kann es zu Narbenbildung kommen, insbesondere wenn die Anwendung nicht ordnungsgemäß durchgeführt wird oder die Haut nicht richtig heilt.
Lichtempfindlichkeit: Nach einem Phenol-Peeling kann die Haut sehr empfindlich gegenüber Sonnenlicht sein, was das Risiko von Sonnenbrand und Pigmentveränderungen erhöht.
Es ist aus genau diesen Gründen entscheidend, dass ein Phenol-Peeling von erfahrenen und qualifizierten Ärtz*innen durchgeführt wird.
Es gibt weniger intensive, (minimal-)invasive Verfahren zur Hauterneuerung und -verbesserung, die weniger Risiken und eine kürzere Erholungszeit mit sich bringen, wie zum Beispiel Laserbehandlungen, Mikrodermabrasion oder leichtere chemische Peelings. Welche Option die beste für Dich ist, hängt von Deinen individuellen Zielen, Deinem Hauttyp und Deiner Toleranz für mögliche Nebenwirkungen ab. Und natürlich auch vom Budget und der Verfügbarkeit. Das Phenol Peeling beispielsweise ist in Deutschland noch sehr wenig verbreitet. Sprich uns gerne an, wenn Du Dich über moderne Methoden zur Hautverjüngung austauschen willst!
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