Net-a-Porter, ein führender Online-Luxus-Einzelhändler, hat kürzlich angekündigt, seine Beauty-Abteilung im Jahr 2025 zu schließen und auf ein neues Affiliate-Modell umzusteigen. Diese Entscheidung bedeutet, dass Net-a-Porter keine eigenen Beauty-Produkte mehr lagern oder verkaufen wird. Stattdessen wird der Online-Shop eine Plattform für Partnerschaften mit führenden Beauty-Marken sein, wobei die Kunden direkt zu den E-Commerce-Seiten der Marken weitergeleitet werden, um ihre Einkäufe abzuschließen.
Warum dieser Wechsel?
Die Entscheidung, das eigene Beauty-Sortiment zu schließen und ein Affiliate-Modell einzuführen, ist Teil einer größeren Strategie, die auf die sich verändernde Dynamik des Luxusmarktes reagiert. Der Luxusmarkt erlebt derzeit einige Herausforderungen, einschließlich eines Rückgangs der Verkäufe, was mehrere führende Marken, wie LVMH und Burberry, zu neuen Maßnahmen zwingt. Net-a-Porter sieht in diesem Modell eine Gelegenheit, seine redaktionelle Stärke und sein Publikum zu nutzen, um hochwertigen Traffic auf die E-Commerce-Kanäle seiner Partner zu leiten. Das Unternehmen plant, seine preisgekrönte Plattform "Porter" und die dazugehörige Community zu nutzen, um Marken wie Augustinus Bader, La Mer, und Charlotte Tilbury zu fördern und den Umsatz zu steigern.
Die Vorteile des neuen Affiliate-Modells
Das Affiliate-Modell ermöglicht es Net-a-Porter, seinen redaktionellen Inhalt und seine Position als Influencer im Bereich Luxus- und Beauty-Produkte zu stärken. Anstatt Bestände zu verwalten und eigene Produkte zu verkaufen, kann die Plattform auf die Stärken ihres Netzwerks setzen, um Traffic und Verkäufe für ihre Partner zu generieren. Dies ist ein strategischer Schritt, um die Rentabilität zu steigern und das Geschäftsmodell an die aktuelle Marktsituation anzupassen, in der traditionelle Verkaufsansätze nicht mehr so effektiv sind wie zuvor.
Welche Marken sind betroffen?
Es ist noch unklar, welche spezifischen Marken Teil des neuen Affiliate-Programms sein werden. Bislang gehörten Luxusmarken wie Aesop, Chantecaille, Sarah Chapman, Augustinus Bader und La Mer zu den im Sortiment von Net-a-Porter angebotenen Beauty-Produkten. Diese Marken könnten weiterhin auf der Plattform präsent sein, allerdings in einem neuen Kontext, bei dem die Kundenkäufe direkt über die Websites der Marken abgeschlossen werden.
Ähnliche Entwicklungen im Markt
Net-a-Porter folgt damit einem Trend, der auch bei anderen Luxus-Einzelhändlern zu beobachten ist. So hat beispielsweise Farfetch im Jahr 2023 seine Beauty-Sparte geschlossen, nachdem das Unternehmen Schwierigkeiten hatte, Beauty-Kunden anzuziehen und zu halten. Auch Matches, ein weiterer Online-Händler für Luxusmode, musste kürzlich ähnliche Anpassungen vornehmen.
Mein Fazit
Die Umstellung von Net-a-Porter auf ein Affiliate-Modell ist ein Zeichen dafür, wie dynamisch und wandelbar der Luxusmarkt ist. Für Beauty-Marken bedeutet dies eine neue Chance, durch eine prominente Plattform mehr Sichtbarkeit und Verkäufe zu erzielen, während Net-a-Porter sich auf seine Kernkompetenzen konzentriert: die kuratierte Präsentation von Luxusprodukten und die Generierung von Traffic durch redaktionellen Inhalt. Diese Strategie könnte als Blaupause für andere Einzelhändler dienen, die sich in einem sich schnell verändernden Marktumfeld behaupten möchten.
LG, Ira