Da draußen gibt es eine neue Sucht, die nach und nach von vielen digital lebenden Menschen Besitz ergreift. Ihr Name: Selfitis. Gemeint ist damit das übermäßige und unverhältnismäßige Knipsen von Selbstporträts mit dem Smartphone. Ein Phänomen, das erstmal nur als ulkige Bezeichnung eingeführt wurde, jedoch heute als Krankheit gilt. Die Sucht der Selfitis beeinflusst die Selbstwahrnehmung und verleitet junge Menschen dazu, sich unüberlegt gewissen Behandlungen zu unterziehen bzw. so dem auf Social-Media-Kanälen herrschenden Gruppenzwang zu folgen
Selfitis: Was ist das?
In sozialen Netzwerken (Social Media) wie Instagram oder Facebook sind sie schon seit vielen Jahren nicht mehr wegzudenken: Selfies, oder auch fotografierte Selbstporträts. Doch kann das obsessive Erstellen von Selfies wirklich zur Krankheit werden? Zur Sucht? Ja, es kann.
Selfitis ist allgegenwärtig - besonders bei jungen Frauen. Dabei wird laut einer Studie der Nottingham Trent Universität sowie der Thiagarajar School of Management in Chennai (Indien) zwischen drei verschiedenen Sucht-Stufen unterschieden:
- Borderline Selfitis: Aufnahme von mindestens drei Selfies am Tag. Davon wird aber keines in den sozialen Medien veröffentlicht.
- Akute Selfitis: Aufnahme von mehr als drei Selfies pro Tag und schnelles Veröffentlichen der Selbstporträts.
- Chronische Selfitis: Unkontrollierbarer Zwang, 24 Stunden am Tag Fotos von sich zu knipsen. Mindestens sechs davon werden täglich online gestellt.
Warum werden Selfies geschossen?
Um als Außenstehender besser zu verstehen, warum eine Person ein Selfie schießt bzw. veröffentlicht, sollten wir uns die Beweggründe dahinter einmal genauer anschauen. Die Forscher der oben genannten Studie konnten die folgenden Gründe analysieren, die die Probanden dazu bewegten, ein Selbstporträt zu knipsen
- Wettstreit um Likes in sozialen Medien (Konkurrenzgefühl)
- Künstliche Aufwertung der eigenen Umwelt bzw. des eigenen Lebensstils
- Erregung von mehr Aufmerksamkeit
- Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins
- Folgen des vorherrschenden Gruppenzwangs
- Veränderung der eigenen Stimmung
Was macht die Selfitis mit der Selbstwahrnehmung?
Von Selfitis Betroffene Personen nehmen sich häufig ganz anders wahr als vorher ohne Sucht. Durch Social-Media-Kanäle wie beispielsweise Instagram verändert sich ihr Selbstbild. Und zwar dramatisch. Sie wollen jemand anders sein, eifern ihren Vorbildern und Ikonen nach und vergessen dabei, was wirklich zählt: Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Stattdessen wollen sie aussehen wie jemand anderes oder unterziehen sich Beauty-Treatments, die nicht zu ihnen passen. Beispiele dafür sind XXL-3D-Wimpern, Botox oder Microblading
Ein weiteres Phänomen im Zuge der Selfitis: das ständige und stundenlange Retuschieren von Bildern. Die Benutzung von spezielle Bildbearbeitung-Filtern ermöglicht es Social-Media-Nutzern, Selbstporträts zu veröffentlichen, die nichts mehr mit ihren eigenen Ich zu tun haben. Kleinere Nase? Kein Problem. Mehr Hintern? Check. Eine faltenfreie, makellose Haut? Gesagt, getan. Das nimmt bei manchen Menschen ungesunde Ausmaße an. Forscher der Boston University School of Medicine zufolge wecken diese extrem bearbeiteten Bilder zu unrealistischen Erwartungen an das eigene Erscheinungsbild.
Warum wir Abstand dazu nehmen
Das Schlimme daran: Es gibt viele Dienstleister, die solche Trend-Kundenwünsche (besonders bei jungen Frauen) nicht oder nicht genug hinterfragen und einfach loslegen. Das Ergebnis? Schlecht gemachte, nicht typgerechte Looks, die später schnell bereut werden
Wir bei ZAUBERBLICK gehen zwar auf Kundenwünsche ein, jedoch ist es uns wichtig, dass er auch zu dem jeweiligen Typen passt. Wenn sich ein zartes Mädchen mit kleinen, schmalen Augen XXL-Lashes wünscht, wird es hinterher nicht zufrieden sein mit dem erdrückenden Ergebnis. Der Blick wirkt müde - kein Wunder! Wir beraten unsere Kunden so, dass sie unser Wimpernstudio glücklich und zufrieden wieder verlassen und auch wiederkommen. Ausrutscher? Verzeihen wir uns selbst nicht. Deswegen erfolgt bei uns immer eine umfangreiche Typanalyse und Beratung bevor wir ans filigrane Handwerk schreiten
Unsere Meinung: Ein bisschen weniger Perfektionismus und Vertrauen in die eigene Schönheit schaden wohl keinem Menschen. Das Ende der Selfies muss deshalb aber nicht eingeläutet werden, ein gesteigertes Bewusstsein für Folgen und Realität reicht da schon aus.